|
|||
|
|||
Hiob 29 |
|||
[1] [2] [3] [4] [5] [6] [7] [8] [9] [10] [11] [12] [13] [14] [15] [16] [17] [18] [19] [20] [21] [22] [23] [24] [25] |
|||
1 |
Und Hiob fuhr fort, seinen Spruch anzuheben, und sprach: |
||
2 |
O dass ich wäre wie in den Monden der Vorzeit, wie in den Tagen, da Gott mich bewahrte, |
||
3 |
als seine Leuchte über meinem Haupte schien, und ich bei seinem Lichte durch die Finsternis wandelte; |
||
4 |
wie ich war in den Tagen meiner Reife, als das Vertrauen Gottes über meinem Zelte waltete, |
||
5 |
als der Allmächtige noch mit mir war, meine Knaben rings um mich her; |
||
6 |
als meine Schritte sich in Milch badeten, und der Fels neben mir Ölbäche ergoss; |
||
7 |
als ich durch das Tor in die Stadt hineinging, meinen Sitz auf dem Platze aufstellte: |
||
8 |
Die Jünglinge sahen mich und verbargen sich, und die Greise erhoben sich, blieben stehen; |
||
9 |
die Fürsten hielten die Worte zurück und legten die Hand auf ihren Mund; |
||
10 |
die Stimme der Vornehmen verstummte, und ihre Zunge klebte an ihrem Gaumen. |
||
11 |
Denn wenn das Ohr von mir hörte, so pries es mich glücklich, und wenn das Auge mich sah, so legte es Zeugnis von mir ab. |
||
12 |
Denn ich befreite den Elenden, der um Hilfe rief, und die Waise, die keinen Helfer hatte. |
||
13 |
Der Segen des Umkommenden kam über mich, und das Herz der Witwe machte ich jubeln. |
||
14 |
Ich kleidete mich in Gerechtigkeit, und sie bekleidete mich, wie in Oberkleid und Kopfbund in mein Recht. |
||
15 |
Auge war ich dem Blinden, und Fuß dem Lahmen; |
||
16 |
Vater war ich den Dürftigen, und die Rechtssache dessen, den ich nicht kannte, untersuchte ich; |
||
17 |
und ich zerbrach das Gebiß des Ungerechten, und seinen Zähnen entriss ich die Beute. |
||
18 |
Und ich sprach: In meinem Neste werde ich verscheiden, und meine Tage vermehren wie der Sand; |
||
19 |
meine Wurzel wird ausgebreitet sein am Wasser, und der Tau wird übernachten auf meinem Gezweig; |
||
20 |
meine Ehre wird frisch bei mir bleiben, und mein Bogen sich in meiner Hand verjüngen. |
||
21 |
Sie hörten mir zu und harrten, und horchten schweigend auf meinen Rat. |
||
22 |
Nach meinem Worte sprachen sie nicht wieder, und auf sie träufelte meine Rede. |
||
23 |
Und sie harrten auf mich wie auf den Regen, und sperrten ihren Mund auf wie nach dem Spätregen. |
||
24 |
Ich lächelte ihnen zu, wenn sie kein Vertrauen hatten, und das Licht meines Angesichts konnten sie nicht trüben. |
||
25 |
Ich wählte für sie den Weg aus, und saß als Haupt, und thronte wie ein König unter der Kriegsschar, gleichwie einer, der Trauernde tröstet. |
||
| Kapitel vor |
|||
| Bibelübersetzung 'Unrevidierte Elberfelder' weitere Informationen |