|
|||
|
|||
Hiob 10 |
|||
[1] [2] [3] [4] [5] [6] [7] [8] [9] [10] [11] [12] [13] [14] [15] [16] [17] [18] [19] [20] [21] [22] |
|||
1 |
Meine Seele ist meines Lebens überdrüssig; ich will meiner Klage in mir freien Lauf lassen, will reden in der Bitterkeit meiner Seele. |
||
2 |
Ich will zu Gott sagen: Verdamme mich nicht! lass mich wissen, worüber du mit mir rechtest. |
||
3 |
Gefällt es dir, dass du bedrückst, dass du die Arbeit deiner Hände verwirfst und über den Rat der Gesetzlosen dein Licht leuchten läsest? |
||
4 |
Hast du Augen des Fleisches, oder siehst du, wie ein Mensch sieht? |
||
5 |
Sind deine Tage wie die Tage eines Menschen, oder deine Jahre wie die Tage eines Mannes, |
||
6 |
dass du nach meiner Ungerechtigkeit suchst und nach meiner Sünde forschest, |
||
7 |
obwohl du weißt, dass ich nicht schuldig bin, und dass niemand ist, der aus deiner Hand errette? |
||
8 |
Deine Hände haben mich ganz gebildet und gestaltet um und um, und du verschlingst mich! |
||
9 |
Gedenke doch, dass du wie Ton mich gestaltet und zum Staube willst du mich zurückkehren lassen! |
||
10 |
Hast du mich nicht hingegossen wie Milch, und wie Käse mich gerinnen lassen? |
||
11 |
Mit Haut und Fleisch hast du mich bekleidet, und mit Knochen und Sehnen mich durchflochten. |
||
12 |
Leben und Huld hast du mir gewährt, und deine Obhut bewahrte meinen Geist. |
||
13 |
Doch solches bargest du in deinem Herzen; ich weiß, dass dieses bei dir war: |
||
14 |
Wenn ich sündigte, so würdest du mich beobachten, und von meiner Missetat mich nicht freisprechen. |
||
15 |
Wenn ich schuldig wäre, wehe mir! Und wäre ich gerecht, so dürfte ich mein Haupt nicht erheben, gesättigt von Schande und mein Elend schauend. |
||
16 |
Und richtete es sich empor, wie ein Löwe würdest du mich jagen, und immer wieder deine Wunderkraft an mir erweisen. |
||
17 |
Du würdest deine Zeugen mir gegenüber erneuern und deinen Zorn wider mich mehren, stets frische Scharen und ein Heer wider mich entbieten. |
||
18 |
Warum hast du mich doch aus Mutterleibe hervorgehen lassen? Ich hätte verscheiden, und kein Auge hätte mich sehen sollen! |
||
19 |
Als ob ich nicht gewesen wäre, so hätte ich sein sollen, vom Mutterschoße zu Grabe getragen! |
||
20 |
Sind meiner Tage nicht wenige? Er lasse ab, wende sich von mir, dass ich ein wenig mich erheitere, |
||
21 |
ehe ich hingehe (und nicht wiederkomme) in das Land der Finsternis und des Todesschattens, |
||
22 |
in das Land, düster wie das Dunkel, das Land des Todesschattens und der Unordnung, und wo das Hellwerden dem Dunkel gleich ist! |
||
| Kapitel vor |
|||
| Bibelübersetzung 'Unrevidierte Elberfelder' weitere Informationen |